Typisierung

Werde Lebensretterin, werde Lebensretter!

Alle 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellenspende ist. Doch jeder zehnte Patient findet keinen Spender.

Die Aufnahme in die Knochenmarkspenderdatei ist ein wichtiger Schritt um das Leben eines Betroffenen zu retten.

In einigen, schwerwiegenden Fällen von Leukämie oder anderen Krebsarten brauchen Patienten eine Stammzellentransplantation, um zu überleben. Damit diese gelingt, müssen die Gewebemerkmale von Patient und Spender möglichst zu 100% übereinstimmen. Durch eine Typisierung werden die Gewebemerkmale von potenziellen Spendern bestimmt, anschließend weltweit verglichen und somit auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, einen „genetischen Zwilling“ zu finden.


Wo und wie kann ich mich Typisieren lassen?

 

Du möchtest eine Typisierungsaktion starten? 

 

Das geht bei:

  • Veranstaltungen (privat, öffentlich)
  • Betrieben (Abteilungen, Unternehmen, Werke)
  • dir zu Hause (wir schicken dir die Utensilien zu)

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Typisierung

  • Wangenabstrich
  • Blutentnahme

Wer sich typisieren lassen will, kann sich beim Arzt Blut abnehmen lassen (dazu Blutabnahmeset bei einer Spenderdatei anfordern), das anschließend auf genetische Merkmale hin untersucht wird.

Zudem gibt es ein Verfahren ohne Nadel: Ein Wangenabstrich mit Wattestäbchen. Wer sich bei einer Spenderdatei online registriert, erhält per Post ein Set und kann zu Hause zwei Wangenabstriche mit den mitgelieferten Wattestäbchen machen und diese zusammen mit einer Einverständniserklärung an die Datei zurückschicken.

 

Bei uns am Typisierungsstandort erfolgt die Registrierung in Form eines Wangenabstrichs.

 

Wir organisieren zudem Typisirungsaktionen in größeren Betrieben, Schulen, Universitäten auf Festen oder anderen Veranstaltungen, bei denen ein Typisierungsstand gewünscht wird.

 

Vorraussetzungen für eine Typisierung

 

Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch, der zwischen 17 und 50 Jahren alt ist und nicht bereits in einer Datei registriert ist, Stammzellspender werden.

Unser Typisierungsteam


Was passiert nach der Typisierung?

 

Nach der Registrierung stehen Ihre Gewebemerkmale für die Suche von Patienten auf der ganzen Welt zur Verfügung. Sollten Sie der passende Spender für einen Patienten sein, nimmt die Spenderdatei Kontakt mit Ihnen auf.

 

Dann werden noch einmal die HLA-Merkmale von Patient und Spender auf Übereinstimmung überprüft. Dazu muss innerhalb kurzer Zeit eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. Erst wenn die Übereinstimmung bestätigt wurde, der Spender der Spende zugestimmt hat und die weitere Spenderuntersuchung erfolgreich verlaufen ist, darf gespendet werden.

 

Die Spende kann in zwei unterschiedlichen Verfahren gewonnen werden.

  • periphere Stammzellenentnahme (ambulant)
  • Entnahme des Knochenmarks aus dem Beckenkamm     ( stationär ca. 3 Tage)

periphere Stammzellenentnahme:

Vor der peripheren Blutstammzell­entnahme wird dem Spender ein Wachstumsfaktor (G-CSF), der die Stammzellen aus dem Knochenmark ins periphere Blut ausschwemmt verabreicht. Die Stammzellen werden dann über zwei Zugänge durch einen Zellperforator herausgefiltert.

Auf der anderen Seite wird der Patient auf die Übertragung vorbereitet, indem sein Immunsystem komplett zerstört wird. Jetzt sollte der Spender seine Bereitschaft zur Spende nicht mehr zurückziehen, denn der Patient würde ohne Übertragung der gesunden Blutstammzellen sterben.

 

Entnahme des Knochenmarks aus dem Beckenkamm:

Um Stammzellen aus dem Knochenmark zu gewinnen, wird mithilfe einer speziellen Nadel aus dem Beckenkamm ein halber bis eineinhalb Liter Knochenmark entnommen. Die Menge richtet sich nach dem Stammzellgehalt im entnommenen Knochenmark. Dazu sind in der Regel mehrere Einstiche an unterschiedlichen Stellen des Beckenkamms nötig. Im Labor werden die Stammzellen aus dem Knochenmark herausgefiltert und für die Transplantation aufbereitet.

Die Entnahme von Knochenmark ist aufwendig. Die Spenderin oder der Spender erhält vor dem Eingriff eine Vollnarkose und bleibt in der Regel ein bis zwei Tage im Krankenhaus. An den Einstichstellen der Nadel können in den ersten Wochen nach der Spende Blutergüsse und Schmerzen auftreten.

 

Diese Entnahmeform wird nur in ca. 20% der Fälle angewendet.

 

Die gesamten Kosten werden von der Krankenkasse getragen.